Etappe 3

Die dritte Tagesetappe führt durch die Mieminger Kette, eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen. Diese versteckt sich hinter dem massiven Wettersteingebirge und ist daher eher unbekannt. Die Coburger Hütte liegt an dem Weitwanderweg Via Alpina und dem Adlerweg, der durch ganz Tirol führt. Von der Hütte aus folgt man zunächst dem Wanderweg um den Drachensee. Der höchstgelegene See der Region liegt in einer einstigen Gletschersenke und schimmert blau-grün-türkis.

In einigen Serpentinen geht es bergauf und im Aufstieg hat man eine wunderschöne Aussicht zurück auf den Bergsee und die Hütte. Einzigartig ist auch der Blick über den Seebensee, wenn sich das gegenüberliegende Zugspitzmassiv im klaren Bergwasser spiegelt – ein Motiv, das schon unzählige Male für Kalender und Postkarten aufgenommen wurde. Die letzten Meter zum höchsten Punkt der Etappe verlaufen in einer steilen Rinne über splittriges Geröll bis zur Grünsteinscharte (2.263 m), die man nach etwa einer Stunde erreicht. Hoch oben auf einer Felsnadel haben Kletterer ein Mountainbike angebracht.

Von der Grünsteinscharte aus beginnt der lange Abstieg in das Inntal, bei dem über 1.600 Höhenmeter zu bewältigen sind. Zunächst geht es über die Höllreise hinab – das Geröllkar trägt seinen Namen zu Recht, denn es führt fast eine Stunde über Geröllfelder. Der Weg geht weiter abwärts, bald auf einer kleinen Straße, bis zum Lehnberghaus (1.655 m) und dann talwärts bis nach Arzkasten (1.151 m). Hier trifft man auf die alpine Jakobsweg-Route Tirol-Allgäu, der man bis ins Inntal nach Stams folgt. Der Weg führt in Richtung Obsteig, der westlichsten Gemeinde des Mieminger Plateaus, oberhalb des Oberinntals.

Zum Verkürzen der Alpenüberquerung kann man ab Obsteig (991 m) den Bus nehmen und ist in etwa einer Stunde in Ötztal Bahnhof. Die Etappe führt über Mötz bis zum Tagesziel, dem Stift Stams (672 m). Schon von weitem sieht man die zwei markanten Zwiebeltürme des prunkvollen Zisterzienserklosters in Stams.