Etappe 5

Von der Tourismusinformation in Oetz (778 m) führt die Strecke der DMK TRANSALP über etwa 5 Kilometer zunächst auf den Kalvarienberg zum Aussichtspunkt Ebele (981 m) und dann weiter bis zum karibisch anmutenden Habicher See, der über einen Wasserfall gespeist wird. Im Winter friert dieser zu, trocknet anschließend aus und zeigt sich erst im Sommer wieder. Besonders schön angelegt ist der neue Steg, der in den türkisfarbenen See hineinragt und eine gute Aussichtsfläche bietet.

Ein sehenswertes Naturphänomen ist auch der historische Eiskeller beim Habicher See. Bis 1960 wurde dieser von der Oetzer Bevölkerung als natürlicher Kühlschrank genutzt. Durch unterirdische Gangsysteme, die in den Bergsturzgebieten entstanden, fließt kalte Luft aus der Höhe ins Tal und wird durch die nassen Felswände zusätzlich weiter abgekühlt. Eine Mauer und Tür verstärkten diese Wirkung noch. Die Route geht ca. 8 km weiter bis zum Aussichtspunkt Steppsteig (1.112 m) und von hier aus steil hinauf bis zum Stuibenfall.

Das gewaltigste Naturereignis in den Ostalpen, der Bergsturz von Köfels, hat vor etwa 7.000 Jahren das Ötztal völlig verändert. Ungefähr 3 Milliarden Kubikmeter Gestein stürzten von Westen kommend Richtung Horlachtal, schütteten den Tauferberg auf und verschoben den Horlachbach nach Norden, der jetzt von dort in zwei Stufen in die Tiefe stürzt. Der Stuibenfall ist mit einer Fallhöhe von 159 Metern der höchste Wasserfall Tirols. Die wehenden Wasserfahnen, das Stäuben – im Ötztaler Dialekt als Stuiben bezeichnet – gaben ihm seinen Namen. Eine Wege- und Stufenkonstruktion macht den Wasserfall erleb- und begehbar. Über etwa 700 Stufen und eine exponierte, 80 Meter lange Hängebrücke erreichen Wanderer, vorbei an Aussichtsplattformen und an den tosenden Wassermassen, den Ausgangspunkt des Wasserfalles in der Nähe von Niederthai. Am oberen Ende des Wasserfalls angekommen gelangt man nach wenigen Minuten zum Gasthof Stuibenfall und von dort aus bald zum Wanderdorf Niederthai (1.538 m).