ETAPPE 9:
OBERGURGL – STETTINER HÜTTE
8:50 STD 1.750 HM 20,1 KM
Dies ist zweifelsfrei die Königsetappe der DMK TRANSALP: auf über 20 Kilometern Strecke sind knapp 1.800 Höhenmeter zu bewältigen und am Langtaler Joch wird dabei die Grenze von dreitausend Metern überschritten. Da die alpine Route über den Langtaler Gletscher leitet, fehlen teilweise Markierungen und Beschilderungen. Unabdingbare Voraussetzung sind folglich Erfahrungen im hochalpinen Gelände und entsprechende Ausrüstung sowie ein früher Start ausschließlich bei bestem Wetter.
Von der Kirche in Obergurgl folgt man für etwa 6 km dem westlichen Teil des Zentralalpenwegs 02 in Richtung Ramolhaus. An einer Abzweigung verlässt man diesen und steigt knapp 200 Höhenmeter ab zur Picard Brücke. Seit Sommer 2017 überspannt die 142 m lange Brücke die 100 Meter tiefe Schlucht zwischen den beiden Talseiten und stellt eine wichtige Verbindung zwischen Langtalereckhütte und Ramolhaus dar. Benannt wurde sie nach dem berühmten Ballonfahrer Auguste Piccard, der im Jahr 1931 das Bergdorf Obergurgl mit seiner Landung am Gurgler Ferner – unweit der heutigen Brücke – weltweit in die Schlagzeilen gebracht hatte.
Von dort aus geht es etwa 8 km stetig bergauf bis zum Langtaler Joch (3.031 m), der Schlüsselstelle des Tages und der gesamten Alpenüberquerung: Wer hier spät im Sommer hochkommt, kann Pech haben und das Schneefeld unter dem Joch ist vereist – ohne Steigeisen geht in diesem Fall nichts mehr. Die letzten Meter werden über eine Holzleiter erklommen. Auf der Südseite angelangt, geht es zunächst an Stahlseilen entlang, dann durch Schrofengelände auf einem Steig hinab. Nach etwa 1,5 Stunden wird der Pfelderer Höhenweg erreicht. Über diesen kommt man nach ca. 2 Kilometern und weiteren knapp 300 Höhenmetern zur Stettiner Hütte (2.875 m), die im Herzen des Naturparks Texel am höchsten Punkt des Meraner Höhenwegs liegt.
Die alte Hütte wurde im Winter 2014 nach starken Schneefällen von einer Lawine weitgehend zerstört, der Hüttenneubau ist im Jahr 2022 fertiggestellt worden.